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 Liste „Die Münchner Fachärztinnen und Fachärzte“

PRESSE

Artikel in der MÄA – Münchner ärztliche Anzeigen– vom 27. Oktober 2012

Quo vadis – ambulante Versorgung in München

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Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der Krankenkassen haben sich vor kurzem im Honorarstreit geeinigt. Das Ergebnis bringt je nach Region ein Plus von ca. 2,9 bis 3,5  %. Ob das bundesweit wirklich 1,27  Milliarden Euro sind, ist für Bayern und München unerheblich, denn in den Praxen kommen durchschnittlich nur ca. 600 Euro mehr Umsatz pro Monat an. Insgesamt bedeutet das Ergebnis für Bayern ein Plus unterhalb des Bundesdurchschnitts von über 3  %.

Das Ergebnis ist weit entfernt von dem ursprünglichen Forderungskatalog der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), auch wenn die Ausbudgetierung der Psychotherapie ein überaus gutes Ergebnis ist. Trotzdem ist der Einstieg in feste Preise im Kollektivvertragssystem noch nicht zu erkennen. Das Ergebnis wäre als Schiedsspruchergebnis akzeptabel, als Ergebnis eines Art „Arbeitskampfes“, den es ja bei Vertragsärzten so nicht gibt, ist es ein schwaches Ergebnis. Die Spitze der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat sich leider dem Druck des Schlichters Prof. Wasem und der Kassenvertreter gebeugt. Es bleibt die Frage, wie die Spitze der KBV zukünftig weitere Forderungen bei Politik und Kassen durchsetzen will, wenn sie jetzt schon derartig rasch klein beigegeben hat.

Wie geht es nun auf Bundesebene weiter?

Die Allianz der freien Verbände hat sich weitere Protestmaßnahmen vorbehalten. Die Vertragsärzte sind auch künftig in der Falle der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung (MGV) gefangen - eine Situation, für die frühere KV-Führungen auch in Bayern mitverantwortlich sind.

Wie geht es weiter bei MEDI?

Wir gehen unseren Sonderweg mit dem geordneten Nebeneinander von Kollektiv- und Selektivvertrag weiter. In den Selektivverträgen haben wir erreicht, wofür wir im Kollektivvertrag protestieren (streiken dürfen wir ja nicht!): Höhere Preise von 20 bis 30% durchschnittlich und die Bezahlung jedes Behandlungsfalls.

Ziel auch für Bayern sind Facharztverträge wie in Baden-Württemberg als Ergänzung zu den Hausarztverträgen. Die AOK Bayern ist leider noch nicht so weit, wie die AOK Baden-Württemberg. Vermutlich brauchen wir gesetzliche Vorgaben auch für Facharztverträge nach §73c SGB V. Dafür setzen wir uns politisch vehement ein. Ohne den Nachweis, dass eine Vollversorgung mit festen Preisen selektiv funktioniert, wird es im Kollektivvertrag niemals feste Preise geben! Davon sind wir nach den Erfahrungen der letzten Wochen noch mehr überzeugt.

Auch wenn die Proteste vielleicht nun abklingen, werden wir das Thema Klage wegen des Streikrechts für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte weiter verfolgen. Wir dürfen nicht streiken und laufen bei Streiks Gefahr, die Zulassung zu verlieren. Was hat das mit Freiberuflichkeit zu tun? Lohnt es sich nicht, dass wir uns gerade angesichts der aktuellen Ereignisse endlich einmal juristisch für ein Streikrecht einsetzen?

Im November 2012 finden in München und Bayern die Wahlen zum Ärztlichen Kreis- und Bezirksverband und zur Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) statt. Als Ärzte sind wir per Gesetz Pflichtmitglied in der Landesärztekammer und haben entsprechend Wahlrecht bei diesen Standesorganisationen.

Die Landesärztekammer ist u.a. zuständig z.B. für die ärztliche Berufsordnung und Weiterbildungsordnung. Ihre Rolle für die Gestaltung unserer Berufsausübung dürfte in der Zukunft eher zunehmen. Dies nicht zuletzt auch durch die von Seiten der Politik forcierte Aufweichung der Sektorengrenzen ambulant/stationär mit zunehmender Expansion der Kliniken in den ambulanten Versorgungsbereich und die ebenfalls politisch gewollte Aufweichung des Kollektivvertrags und Schwächung der Rolle der Kassenärztlichen Vereinigungen. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Interessen als niedergelassene Fachärzte gerade auch in der Kammer wirkungsvoll vertreten.

In der Delegiertenversammlung und in den Gremien der Landesärztekammer sind sowohl die Klinikärzte, wie auch die Hausärzte gut aufgestellt. Wir niedergelassene Fachärzte sehen uns dagegen als Interessengruppe in der Kammer leider zu wenig präsent. Dies liegt sicher zum Teil auch an den unterschiedlichen Partikularinteressen einzelner Fachgruppen und Funktionäre. Leider ist das Bedrohungsszenario für die niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzte in München sehr groß. Als Stichworte sind hier zu nennen:

In der Demokratie gilt es Mehrheiten zu organisieren und nur wenn wir niedergelassene Fachärzte möglichst zahlreich in die Ärztlichen Bezirksverbände und in die bayerische Landesärztekammer gewählt werden, können wir deren Handeln auch in unserem Sinne beeinflussen.

Wir, MEDI München, haben uns daher entschlossen zusammen mit der Facharztallianz Bayern (FAABY e.V.) und dem Bayerischen Facharztverband (BFAV e.V.) eine eigene Liste der niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzte in München aufzustellen. Wir sind an einer konstruktiven Zusammenarbeit mit allen Gruppen im Gesundheitswesen in der Landeshauptstadt München interessiert.

Insbesondere die Kooperation mit den Hausärzten liegt uns am Herzen, da wir nur gemeinsam das hohe Versorgungsniveau in München garantieren. Durch die Überwindung des künstlich erzeugten „Hausarzt-Facharzt-Konflikts“ sowie die jetzt erreichte Ausbudgetierung der Psychotherapie ist der Weg frei für eine konstruktive und ehrliche Zusammenarbeit mit den verschiedenen Versorgungsebenen in München.

Dabei sind wir auch für die Interessen der Klinikärzte sehr aufgeschlossen, da sich der Nachwuchs der niedergelassenen Fachärzteschaft naturgemäß aus dem Kliniksektor speist. Auch in der niedergelassenen fachärztlichen Ebene gewinnt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei dem zunehmenden Anteil weiblicher Kolleginnen immer größere Bedeutung. Da viele Ärztinnen durch die berufliche Situation Ihrer Partner an die Metropolregion München gebunden sind, sind hier innovative Konzepte notwendig.

Die Ärztekammer muss die Möglichkeiten der Weiterbildung auch in der niedergelassenen Facharztpraxis positiv begleiten und nicht erschweren. Hierfür wollen wir uns verstärkt einsetzen. Bitte beteiligen Sie sich an den Kreis- und Kammerwahlen unter dem Motto: Fachärzte wählen die Facharztliste!

Vielen Dank,

Dr. Josef Pilz. Hautarzt

 

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Delegiertenwahl zum Ärztlichen Kreis- und Bezirksverband
München und zur Bayerischen Landesärztekammer
Beginn der Wahlfrist: 19.11.2012
Ende der Wahlfrist: 30.11.2012 um 13 Uhr